News

29.07.2016, 17:19 Uhr
Gegen möglichen „Ausverkauf“ Schöninger Speere
CDU: Das Paläon muss Forschungs- und Erlebniszentrum bleiben!
Anlässlich der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung zur Übertragung der Forschungsleitung für die Schöninger Speere auf die Senckenberg Gesellschaft in Frankfurt erklärt Elisabeth Heister-Neumann, Ministerin a.D. und Kreisvorsitzende der CDU im Kreisverband Helmstedt: „Der Umgang der Landesregierung mit den vielen tatkräftigen, ehrenamtlichen Unterstützern aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft ist unerträglich!“ 
CDU-Vertreter demonstrieren vor dem paläon in Schöningen am Rande der Pressekonferenz zur Entscheidung des Wissenschaftsministeriums.
Schöningen -
Heute protestierten CDU-Vertreter vor dem Paläon gegen den Ausverkauf der Schöninger Speere. Hintergrund dieser Aktion war die Entscheidung der Landesregierung, die Verantwortung für die Leitung der Forschung zu den einmaligen Funden in Schöningen auf Dritte außerhalb Niedersachsens zu übertragen. Die politisch Verantwortlichen im Landkreis Helmstedt und der Stadt Schöningen wurden ebenso wenig wie Vorstand und Aufsichtsrat des Vereins der Schöninger Speere von dieser Entscheidung in Kenntnis gesetzt, geschweige denn, dass ihnen der Inhalt der Vereinbarung bekanntgegeben wurde.  “  Die Ministerin entschuldigte zwar sich für - diese unglückliche Kommunikation-. Es bleibt das Mistrauen, dass an den Verantwortlichen in der Region vorbei, Entscheidungen getroffen werden sollten, denen man ansonsten möglicherweise nicht zugestimmt hätte, “ erklärte Elisabeth Heister-Neumann, Ministerin a.D. und Kreisvorsitzende der CDU im Kreisverband Helmstedt.
 
Das Paläon wurde von der Landesregierung unter Leitung von Ministerpräsident Christian Wulff mit 15 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II als Forschungs- und Erlebniszentrum auf den Weg gebracht. Es ist ein Leuchtturm für den Kultur- und Erlebnistourismus in der durch den Strukturwandel  gebeutelten Region im Landkreis Helmstedt. 

Die Schöninger Speere gelten als erste nachweisbare hochentwickelte Jagdwaffen in der Menschheitsgeschichte. Mit ihrer Präsentation und der Präsentation der um diese und weitere Funde einhergehenden Forschung  ist  vor Ort ein Erlebnis- und Bildungszentrum, ein außerschulischer Lernort  mit überregionaler Bedeutung und Ausstrahlung geschaffen worden. Dieses Leuchturmprojekt kann auch in Zukunft nur sichergestellt und weiterentwickelt werden, wenn sich die jetzige Landesregierung ihrer Verantwortung für das Paläon stellt. Den Forschungsbereich des Forschungs- und Erlebniszentrums auf Dritte außerhalb Niedersachsens auszugliedern wird diesem Anspruch nicht gerecht. Bei aller anerkannten fachlichen Kompetenz des Kooperationspartners, ist zu erwarten, dass diese zwar ein wissenschaftliches Interesse an den Funden aber weniger am Fundort selbst und dessen  Entwicklung haben. 

 „Wir warnen vor einem möglichen Ausverkauf der Forschungsabteilung zu den Schöninger Speeren. Denn ganz bewusst wurde das Erlebnis zu den einmaligen Fundstücken und die Forschung daran im paläon von Beginn an zusammengefasst. Und es soll so bleiben, dass durch die Regie der Forschung vor allem der Standort Schöningen profitieren soll,“ erklärt Heister-Neumann.